Das Leben und Arbeiten in der Kunstkapelle Boitin bleibt ein Abenteuer – nicht zuletzt wegen der Baustelle, die nach wie vor staubt, lärmt und uns täglich vor die Frage stellt, wie man am besten überhaupt ins Atelier gelangt. Der Zugang ist momentan eher im vornherein zu planen, aber: Wo Staub ist, da entsteht auch Neues.

Die Oster-Ausstellung in Klingberg am See in der Kleinen Waldschänke ist vorüber, und ich möchte mich bei allen bedanken, die vorbeigeschaut haben. Die drei Tage vergingen wie im Flug – nicht zuletzt wegen der vielen interessanten Gespräche über Malerei, Material und künstlerisches Arbeiten. Es war eine wunderbar offene, interessierte Community – genau das, was man sich wünscht.

Hier im Blog zeige ich euch ein paar meiner neueren Arbeiten, die in Klingberg zu sehen waren. Gearbeitet habe ich mit Marmormehl, schwarzem Gesso und Pigmenten, gebunden mit Acrylbinder. Die raue, strukturierte Oberfläche dieser Materialien fasziniert mich – sie eröffnet mir Räume für Tiefe, Unregelmäßigkeit und Überraschung.

Was mich an diesen ungeschliffenen, zufälligen Strukturen wirklich fasziniert, ist nicht das Vordergründig Schöne. Es ist das Morbide, das Brüchige – die gebrochenen Farben, die rauen Übergänge, das, was unvollkommen scheint. Diese Flächen haben für mich etwas Geheimnisvolles, etwas, das wirkt, als sei es uralt, von Zeit und Geschichte gezeichnet. In ihnen steckt eine stille Tiefe, die mich immer wieder dazu bringt, genauer hinzusehen, kleine Details mit wenig Farbe hervorzuholen und mich darin zu verlieren.

Es ist auch ein Spiel zwischen dem, was ich malen möchte, und dem, was mir das Bild entgegenbringt – ein leiser Dialog zwischen Absicht und Zufall, zwischen Kontrolle und dem, was sich zeigt. Genau dort beginnt für mich der spannendste Teil der Malerei.

Ich freue mich über Feedback, Fragen oder auch einfach ein kurzes digitales “Hallo” .