….Malen für Chaoten

Nehmt euch ein Blatt Papier, mindestens  70×100 cm 

Bedenkt, daß euer Künstlerinnen-Selbst verspielt, mutig und hemmungslos  ist, und  manchmal auch frech. Auf jeden Fall ist es anders, als euer Alltags- Ich.

Deshalb sieht es das Blatt Papier auch nicht an als etwas, das ein Gemälde werden muss, sondern es ist ein grosses Spielfeld, auf dem dann natürlich auch keine Mal- oder Kompositionsregeln und ähnliches gelten. Alles ist erlaubt, die Hauptsache ist, es macht Spaß.

Die Materialien sind variabel, ich schlage vor 1 weichen Bleisift, Öl-Pastellkreiden, einen dicken Ölkreidestift , Art Graf Kreide, 1 breiterer weicher Flachpinsel, Acrylfarbe, Beizen/Tinte oder Moorlauge ( verdünnte ACRYLFARBE  geht auch) , Spachtel ( am besten  ein  Silikonspachtel ), etwas spitzes zum Einritzen in Farbe, Papiere zum Collagieren,  Klebestift oder Acrylbinder zum Kleben

  1. macht mit einem Bleistift dicke Striche über das Blatt, wo euch eure Hand hinführt.
Work in progress….

3.   zieht breitere Linien mit einem dicken Oil-Stick, nicht zu viele, vielleicht 3 oder 4 

2.   nehmt eine Ölkreide und malt damit Linien, Kringel… was ihr wollt. 

4.   mit Art Graf breite Linien ziehen. Gleich daneben  mit einem Pinsel Wasser setzen, sodass die Linie „ausblutet“

5.   jetzt sucht  ihr euch eine Acrylfarbe aus und tragt sie transparent über die Linien und Striche hinweg fleckhaft auf. Keine Rücksicht auf die Linien nehmen, einfach darüber malen. Vor allem über den dicken Strich von dem Oil-Stick sieht das gut aus.

6.   vielleicht das gleiche mit einer 2. Acrylfarbe  tun? Besser als ein Pinsel ist ein Silikonspachtel , weil die Farbe dadurch transparenter wird. Die Farbe darf auch andere Farflecken überschneiden

7.    Moorlauge oder Nussbeize mit Wasser  verdünnen ) und mit einem  Pinsel wässerig auftragen. Keine Rücksicht nehmen auf die schon vorhandenen Linien  und Flächen. Einfach drübermalen.

8.    eventuell wird eine dunkle Farbe über eine helle mit dem Spachtel gesetzt und während sie        noch nass ist, kann man Markierungen einritzen oder schreiben. Die helle Farbe wird dann  wieder sichtbar ( ähnlich wir bei der Scrafitto-Technik, erinnert ihr euch an die Schulzeit?))

10.  zum Schluß können mit einer Pipette und Tusche noch Linien gesetzt werden.  Das mache ich immer am Ende, die Tinte trocknet nicht schnell.

9.    Mit dem Acrylbinder könnt ihr mit einem Pinsel Buchstaben oder Texte aufcollagieren. Sie dienen  nur zu einer Struktur, man muss den Text nicht lesen  Es können ich herausgerissene Buchseiten und  collagiert werden. Oder leere, gebrauchte  Teebeutel, wer das mag.  Vielleicht fallen euch noch ganz andere Sachen dazu ein, probiert alles einfach aus ohne euren inneren Bewerter!

Wenn euch nichts mehr einfällt ,legt ihr eine vorbereitete große Schablone auf das Blatt, auf eure Malerei und markiert die Ausschnitte.

Die Schablone könnt ihr aus festerem Papier selbst zuschneiden. Für ein Blatt 70×100 cm schneidet ihr es in gleicher Größe zu und zeichnet soviele „Fenster“ in der Größe 15×15 cm oder 20×20 cm zu. Die Ausschnitte sollten nicht zu groß sein, die Motive, die sich zufällig ergeben, sind meistens besser als bei größeren Ausschnitten.

Eingezeichnete Ausschnitte mit dem Cutter ausschneiden

Am Ende zerschneide ich das große Durcheinander, also das große Papier und zerteile es in Quadrate, z.B. 15 x 15 cm oder 20×20 cm. Es entsteht eine Serie, deren Komposition du nie so vorgenommen hättest. Durch Zufälle bestimmt passieren oft sehr spannende Bilder. Manches verändere sich noch ein bisschen, mache Flächen weisser oder Linin länger etc.

Man kann die Bilder auf eine MDF-Platte aufkleben, das sieht dann so aus :

Die MDF-Platte wird mit Gesso grundiert, damit das Papier besser auf der Unterlage haftet.Die getrocknete Fläche wird mit Tapetenkleister bestrichen, die Rückseite des Bildes ebenfalls. dann wird das Bild möglichst ohne Luftblasen aufgeklebt. Vermutlich wird sich das Papier etwas wellen, das liegt daran, dass es durch die Nässe quillt. Beim Trocknen ziehen sich die Papierfasern wieder zusammen und das Bild liegt plan auf.

Es macht ziemlich viel Spaß !

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Kommentare (6)

  • Liebe Barbara,
    Ich würde die Erdpigmente mit einem Glasläufer auf der Glasplatte sehr fein reiben und dann mit dem Kaltwachs vermischen. Je nachdem, wie kräftig der Farbton ausfallen soll, nimmst du mehr oder weniger Pigment, bzw. Wachs.
    Viel Spaß damit, herzliche Grüße, Astrid

  • Astrid, ich liebe deine Kreationen und deinen kreativen Zugriff. Wenn ich genug gespart habe bin ich dabei.
    Z. Zt. arbeite ich an meinem Steinausschnittprojekt u d wuerde dafuer gerne von dir wissen, wie ich die gesammelten Erdpigmente mit Kaltwachs günstig zusammenbrungen kann?
    Vielleicht magst du das mit mir teilen auch auf diesem Wege?
    Ansonsten herzlichen Dank, dass du deine Wege öffentlich machst, Barbara

  • Hallo Astrid,
    Da bekommt man direkt Lust loszulegen. Also jetzt muss die Weihnachtsdeko weg, und Papier her.
    Bitte weiter solche tollen Blogeinträge.

  • Liebe Anne Saur, das ist nicht richtig. Die Aufnahme ist im Sommer 2020 auf einem Workshop in meinem Atelier aufgenommen worden. Siehe meine Antwort per e-Mail!
    Mit freundlichen Grüßen
    Astrid Keimer

  • Hallo Astrid,
    auf einigen Fotos innerhalb deines Blogbeitrages
    meine ich, Jane Davies, eine us-amerikanische Künstlerin und einige ihrer Bilder
    wiederzuerkennen.
    Falls das so ist, fände ich fair, wenn du das und was du von ihr übernimmst, kennzeichnest.
    Grüße
    Anne

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