Malferien auf Sylt
Astrid Keimer / / Aktivitäten im Atelier, Allgemein, Externe Workshops, Jahresprogramm 2019, Malen, Malreise Sylt, Malreisen, Workshop / 28. November 2019
Sylt, die nördlichste Insel Ostfrieslands ist für seine Natur- und Dünenlandschaft bekannt.
Dort, mitten in den Dünen zwischen Kampen und der Vogelkoje , hatten wir uns in der Akademie am Meer einquartiert.
Malen – entspannen – Spaziergänge am Strand – Zeit für sich selbst – das alles erwartete für eine Woche 10 Malkurs-Teilnehmerinnen.
In der ruhigen Jahreszeit zwischen Oktober und November bietet Sylt dafür einen idealen Platz.
Der Syltshuttle ruckelt über den Hindenburgdamm , und während du hoch oben auf dem Zug im Auto sitzt, zieht die einzigartige Wattenmeer – Landschaft an Dir links und rechts vorüber.
Der Tag unserer Anreise war ziemlich nebelverhangen und nass. Macht nichts!
Wir haben unsere Atelierplätze eingerichtet und noch am selben Abend mit Farben losgelegt.
Die Farben haben wir uns mit Pigmenten und Binder selbst angerührt und sie dann deckend oder auch transparent in Schichten übereinander gemalt.
Hier die Beschreibung , wie wir die Farbe hergestellt haben:
Die Farbpigmente müssen in einem Malmittel gebunden werden und auf dem Grund haften bleiben. Acrylbinder ist ein modernes Bindemittel, das auch als Kleber ( z.B. für Collagen) benutzt werden kann. Der Binder sieht aus wie einen weißliche Flüssigkeit, die aber klar auftrocknet. Man muß also berücksichtigen, daß die frisch angerührte Farbe zunächst heller bzw. pastelliger aussieht, als sie sich nach dem Trocknen zeigen wird.
Dem Binder wird etwas Wasser zugegeben, das Mischungsverhältnis ist etwa 1:3, das heißt 1 Teil Wasser, 2 Teile Binder.
Der Binder und das Pigment werden gut miteinander vermischt. Je mehr Pigment ich in den Binder mische , umso kräftiger wird die Farbe. Bei transparenten Farbaufträgen benötige ich entsprechend wenig Pigment. Probeaufstriche auf einem Extrablatt können hilfreich sein.
Es gibt natürliche Pigmente und synthetische Pigmente. Nicht alle lassen sich problemlos vermischen. Ich nehme deshalb Orotan ( Dispergiermittel ), daß ich einer ganz geringen Menge ( nicht mehr als 5% von der Gesamtmenge) zu meiner Pigment-Binder-Mischung dazugebe. Ein Tropfen Alkohol ( Netzmittel ) erleichtert ebenfalls das Mischen .
Rezept:
2 Teile Acrylbinder
1 Teil Wasser
Pigmente( Menge hängt von der Intensität der Farbe ab)
Orotan und Alkohol nach obiger Schreibung.
Und hier sind unsere Ergebnisse vom ersten Malabend:
Am nächsten Morgen ging dann die Sonne auf, und sie verließ uns bis auf wenige Ausnahmen die ganze Woche nicht mehr . Was für ein Glück !
Wir malten morgens bis zum Mittagessen und hatten uns eine anschließende Pause bis 16 Uhr eingerichtet. Abends waren die Straßen wie leergefegt und stockdunkel. Deshalb malten wir lieber am späten Nachmittag und am Abend so lange, wie wir Lust hatten. Diese Abende waren sehr inspirierend und intensiv. Viele Ideen entstanden im Workflow , der sich einstellt, wenn man Zeit hat und sich in Ruhe auf den Malprozeß einlassen kann.
Am Bild arbeiten, sich austauschen und fachsimpeln, und am späteren Abend auch mal ein Glas Rotwein! Ich mochte diese vertraute Atmosphäre sehr.
Der Maltag begann jeden Morgen mit einer gehirnfreundlichen und konzentrationsförderlichen Zeichenübung und mit Zeichnungen nach der Natur: Gefundenes vom Strand. Danach waren wir bereit für die Malerei…
In der harmonischen Atmosphäre der Mal-Gemeinschaft konnte sich jede künstlerisch entfalten. Wir haben mit Rostpapieren gearbeitet, collagierten, malten mit den Pigmenten und der selbst angerührten Farbe, mit Lacken und Acryl, figürlich oder abstrakt. Nebenbei fanden wir Zeit, um uns auf der Insel umzuschauen.
Keitum, ein malerischer Ort mit ostfriesischem Flair und vielen geschichtsträchtigen Kapitnshäusern liegt auf der Wattseite der Insel.Mann kann dort wunderbar durch den Ort flanieren und shoppen , dann eine sehr gute Buchhandlung besuchen und in der Teestube Friesentorte essen.
Bei Morsum sind wir gewandert, allerdings wollten wir nicht so lange dem Atelier fern bleiben, und es er matschig, deshalb blieb es bei einer kurzen Runde.
Ich sammelte unterwegs gern Sand und Erden, so auch am Morsumer Kliff ( vielleicht eignet er sich als Pigment – als Syltfarbe im ateliereigenen Sortiment)
Wir waren total angetan von den vielen reedgedeckten Häusern und den bezaubernden Orten.
In Keitum
Ganz viel Natur gibt es auf dem nördlichsten Zipfel der Insel, dem Ellenbogen. Mit dem Auto kann man nur gegen € 6,00 weiterfahren, dafür gibt es dann jede Menge Schafe und einen Leuchturm mitten in der Dünenlandschaft.
Hier anklicken und mehr Meer sehen:
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Es war eine tolle Reise, und ich habe mich spontan im nächsten November wieder in der Akademie am Meer im Klappholttal für einen nächsten Malkurs eingemietet.
Vom 07.11.2020 – 14.11.2020 sind wir wieder da!
Buchungen nehme ich ab sofort unter kunst@astridkeimer.de entgegen. Hier gibt es auch nähere Infos.
Vielleicht sehen wir uns auf Sylt!
Ein schöner Ausblick auf 2020 …..